Fortgeträumt

Manchmal denke ich, manchmal spüre ich, manchmal sehne ich mich

Und bin doch nicht bei dir.

Manchmal hoffe ich, manchmal fühle ich, manchmal sehe ich dich

Und doch bist du nicht hier.

Wie im Traum, ein nahtloser Übergang von deinen Worten zu eigens für diese Zwecke erdachten, fernen Orten, in denen ich bei dir liege, dein Kopf auf meiner Brust, deine Wärme an meinem Körper – und sag nicht, du hast es nicht auch gewusst.

Es sind diese Phantasmen, so ideal und schön, in denen die Sonne immer scheint und kein Kind jemals weint. Es sind die Bilder, die wir schufen, wenn unsere Herzen des Nachts einander rufen und in denen wir vermissen, von dem wir noch gar nicht wissen.

Wir sind grösser, als wir es uns selbst je vorstellen können. Und jede Illusion, in die wir eintauchen, bringt uns einen Schritt näher dahin, der Realität einen wahren Kern zu schenken.

Wir sind so weit entfernt und doch, ja doch, können wir uns spüren, sehnen, hoffen, fühlen, und für einen kurzen Augenblick können wir uns ein neues Leben denken.

Ich weiss schon, du willst es ruhig und nur ach zu gewiss nicht überstürzen; ich verstehe diese Bedenken, kann auch diese zeitweils langen Wege nicht verkürzen. Aber ich weiss und du wirst mich darin nicht beirren, ich fühle etwas und das, ja das kann und will ich gar nicht ändern. Du trägst mich und nimmst mich fort, ich träume mich zu weiten Rändern all der vielen, grossen und kleinen, deinen und meinen hoffnungsvollen Unmöglichkeiten, die mein Denken ab jetzt nun einmal stets begleiten.

Fortgeträumt, so hast du mich gefesselt, ohne es zu wissen. Unversäumt, freue ich mich auf den neuen Tag, an dem wir uns sehen und nicht vermissen. Aufgebäumt, so frisch und froh und fröhlich, wenn wir uns küssen können, wird mein Verlangen selig.

 190317

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